Literaturtheorie

Literaturtheorie ist die wissenschaftliche Begründung der Literaturinterpretation, der Literaturkritik, der Literaturgeschichte und des Begriffs der Literatur ('Literarizität', 'Poetizität', das Literarische, ihre Bestimmung als Dichtung, Poesie usf.) im Allgemeinen. Literaturtheorie ist ein Teilgebiet der Literaturwissenschaft und hat besonders in der Komparatistik eine zentrale Stellung.

Teilgebiete der Literaturtheorie sind nach traditioneller Unterscheidung literarische Ästhetik, literarische Stilistik, literarische Rhetorik. Neben diesen textimmanenten Analysefeldern haben sich allerdings zahlreiche weitere Betrachtungsweisen etabliert, sodass heute übergreifend zwischen text-, autor-, leser- und kontextorientierten Literaturtheorien unterschieden wird.

Übergreifende Themenkreise sind die des Texts, des Autors, des Lesers, der Epoche, des Kanons und der (Fiktionalität).

Literaturtheorie wird manchmal synonym gebraucht mit Poetik. Da poetologische Fragestellungen aber selbst wieder infragegestellt, verglichen, systematisiert etc. werden können, und diesen Praktiken wiederum ein theoretisches Fundament verliehen werden kann, ist es sinnvoll, beide Fachbereiche voneinander zu trennen. Im englischsprachigen Raum wird literary theory oft mit (literary) criticism gleichgesetzt. Hier gilt ähnliches: Versuche der Interpretation von Literatur können selbst wieder Objekt von Theorie[1] werden.

  1. Vgl. etwa René Wellek, Austin Warren: Theorie der Literatur. (1949) Frankfurt am Main/Berlin/Wien 1963 (= Ullstein Buch. Band 420–421).

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